Als Umweltnaturwissenschafterin mit Hintergrund in der analytischen Chemie interessiere ich mich vor allem für die Verteilung von organischen Schadstoffen wie Pestiziden und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in der Umwelt. Diese Schadstoffe im Boden, Gemüse und in Pflanzenkohlen zu messen, stellt einen Teil meiner Arbeit dar, während die Verhinderung der Aufnahme von Pestiziden durch Bindung an Aktivkohle in eben dieses Gemüse respektive allgemein in Organismen Gegenstand meiner Forschung ist.
Zur Zeit beschäftige ich mich mit der Messung von PAK in Pflanzenkohle, einem Bodenverbesserer. Im Zuge der Charakterisierung der Pflanzenkohle verbesserte ich zusammen mit dem Team der organischen Spurenanalytik, Agroscope Reckenholz die Extraktionsmethode zur Bestimmung des totalen Gehaltes der PAK in diesem Material. Als nächstes soll der bioverfügbare Anteil der PAK in einer Pflanzenkohle bestimmt werden. Hierzu werden Verfahren von Forschern aus Norwegen und Dänemark angewendet. Denn nur ein Teil des totalen Gehaltes der Schadstoffe in der Pflanzenkohle kann tatsächlich von Organismen wie Bodenbakterien oder Pflanzen aufgenommen werden.
Ein wichtiger Schritt in meiner Arbeit mit Pflanzen- bzw. Aktivkohle, Boden, Pflanzen und organischen Schadstoffen war die Weitergabe meiner Kenntnisse in einem Entwicklungshilfeprojekt mit Pakistan. Das Projekt, dessen Leitung hauptsächlich mir oblag, evaluierte Sanierungsmöglichkeiten mittels Aktivkohle in einem mit DDT verschmutzten Boden in Nowshera, Pakistan. Den stark mit DDT, einem weiteren Organochlorpestizid wie Dieldrin, belasteten Boden mit Aktivkohle einfach und billig zu sanieren, war eine logische Konsequenz aus der Forschung während meiner Dissertation.
Die organische Spurenanalytik bei Agroscope stellte die Infrastruktur für die Pestiziduntersuchung in Boden und Pflanzen zur Verfügung, während das Partnerinstitut SDPI in Islamabad Voruntersuchungen von Nowshera lieferte und wichtige Kontakte zu Instituten und Universitäten in Pakistan pflegte. Die pakistanische Doktorandin, die das Projekt letztendlich durchführte, stammte vom Environmental Science Department in Peshawar.